DAO-Abbaustörungen (=Histamin-Intoleranz, HIT)
Seitenübersicht:
Zusammenfassung:
Die Diaminoxidase (DAO) ist im Darm der Hauptabbauweg für Histamin (Siehe Seite Histaminose > Histaminstoffwechsel).
Viele verschiedene Ursachen können die Enzymaktivität der Diaminoxidase (DAO) verringern. Sie können erworben oder angeboren, vorübergehend oder dauerhaft sein:
- DAO-Blocker (=DAO-Inhibitoren, DAO-Hemmer)
- Überlastung der DAO durch andere biogene Amine
(kompetitive Hemmung durch konkurrierende Substrate) - Hormonelle Störungen
- Schädigung der Darmschleimhaut
- Zöliakie / Sprue
- Magen-Darminfekte
- Chronische Darmentzündungen
- Vergiftungen
- Genvarianten der Diaminoxidase (DAO)
Eine verminderte DAO-Aktivität führt zwar nachweislich zu einem erhöhten Histaminspiegel. Bisher konnte aber nicht von allen Autoren ein klarer Zusammenhang mit dem Krankheitsbild der Histamin-Unverträglichkeit nachgewiesen werden. Die klinische Relevanz der DAO-Abbaustörung ist deshalb in der Fachwelt umstritten.
Abbildung: Oberflächenmodell der Diaminoxidase (DAO) mit den zwei aktiven Zentren (=Nischen im 'Proteinknäuel', in denen Histamin enzymatisch deaktiviert werden kann). Bereiche mit negativer Oberflächenladung sind rot dargestellt, Bereiche mit positiver Ladung blau. Quelle: Reprinted (adapted) with permission from [McGrath et al. 2009]. Copyright (2009) American Chemical Society.
Ursachen der DAO-Abbaustörung
Die Histamin-Abbaukapazität der DAO kann aus verschiedenen Gründen verringert sein:
DAO-Blocker (=DAO-Inhibitoren, DAO-Hemmer)
Die DAO ist ein empfindliches Molekül und befindet sich nicht, wie dies bei den meisten Enzymen der Fall ist, innerhalb der Zelle in einer kontrollierten Umgebung, sondern kommt ausserhalb der Zelle zum Einsatz, wo sie chemischen Störeinflüssen schutzlos ausgesetzt ist. Bestimmte Substanzen können durch ihre Anwesenheit im Körper die Enzymaktivität der DAO hemmen [McGrath et al. 2009]. Sie werden deshalb als DAO-Blocker = DAO-Inhibitoren = DAO-Hemmstoffe bezeichnet. Eine auf diese Weise verursachte HIT ist erworben und vorübergehend.
Wichtige Hemmer der DAO sind Alkohol und sein Abbauprodukt Acetaldehyd sowie Nikotin. Auch weitere Nahrungsmittel, Lebensmittelzusatzstoffe und insbesondere Medikamentenwirkstoffe können die Aktivität der DAO verringern oder fast gänzlich blockieren. Auch zahlreiche Umweltschadstoffe und Chemikalien in den Alltagsprodukten der heutigen Zivilisation könnten ihren Teil dazu beitragen, was aber noch zu wenig untersucht ist. [Kiehl und Ionescu 1993, Sattler et al. 1988, Sattler et al. 1989, Sattler et al. 1990, Jarisch 2004]
Abbildung DAO-Blocker: Histamin kann nicht mehr ins aktive Zentrum der DAO gelangen, wenn andere zufällig dort hinein passende Stoffe wie z.B. der Medikamentenwirkstoff Pentamidin (gelb) diese Nische im DAO-Molekül besetzen (3D-Oberflächenmodell). Quelle: Reprinted (adapted) with permission from [McGrath et al. 2009]. Copyright (2009) American Chemical Society.
Weiterführende Informationen:
Seite Therapie > Medikamente > DAO-Hemmer
Überlastung der DAO durch konkurrierende Substrate (kompetitive Hemmung durch andere biogene Amine)
Nebst Histamin gibt es noch viele andere biogene Amine. Einige Nahrungsmittel enthalten solche biogene Amine in grossen Mengen [Askar und Treptow 1986]. Für deren Abbau ist teilweise ebenfalls die DAO zuständig. Biogene Amine stellen deshalb ein mit Histamin konkurrierendes Substrat dar. Schlimmer noch: Die DAO bevorzugt sogar andere Amine gegenüber dem Histamin. Der Abbau von Histamin erfolgt wesentlich langsamer, weil die DAO bereits anderweitig beschäftigt ist.
Einige biogene Amine können auch direkt auf den Körper einwirken und Symptome verursachen. Beispielsweise haben nebst Histamin auch Tyramin, Tryptophan und ß-Phenylethylamin (und Serotonin?) Auswirkungen auf die Blutgefässe (sogenannte vasoaktive Amine) [Steneberg 2007].
Hormonelle Störungen
Auch ein aus dem Gleichgewicht geratener Hormonhaushalt kann Histaminprobleme verursachen oder begünstigen. Die grösste Rolle spielt hier vermutlich das Östrogen (weibliches Sexualhormon), wobei nicht die absolute Östrogenmenge, sondern das Verhältnis von Östrogen relativ zu bestimmten anderen Hormonen (Progesteron, Testosteron) entscheidend ist. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer.
Zu den Störfaktoren im Hormonhaushalt gehören:
- Weiblicher Zyklus (Menstruation)
- Hormonelle Empfängnisverhütung (Antikonzeptiva, Antibabypille)
- Wechseljahre (Klimakterium)
- Hormonersatztherapien
- Pubertät
- Östrogendominanz (bzw. Progesteron- oder Testosteronmangel)
- Hormone und hormonähnliche Stoffe in natürlichen Lebensmitteln (z.B. Östrogen in Hopfen und Bier)
- Hormonaktive Umweltschadstoffe: Stoffe mit (unbeabsichtigter) hormonähnlicher Wirkung in Alltagsprodukten wie Kunststoffen, Sonnencrèmen etc.
- (Evtl. Hormone als Leistungsförderer in der Tierproduktion?)
Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Histamin und Hormonen:
Von HIT sind deutlich mehr Frauen als Männer betroffen und die Krankheit tritt oft mit dem Beginn der Wechseljahre auf [Jarisch 2004].
Die Intensität der Histaminprobleme ist vom weiblichen Zyklus abhängig (Regelschmerzen als Histaminsymptom) [Jarisch 2004].
Die Beschwerden histaminsensibler Personen können sich bei Einnahme der Pille (hormonelle Empfängnisverhütungsmittel) je nach individuellem Hormonstatus verschlechtern oder auch verbessern.
Während der Schwangerschaft steigt der DAO-Spiegel um das ca. 300fache an, um die Gebärmutter bzw. den Embryo vor Histamin zu schützen. Das hat zur Folge, dass während einer Schwangerschaft Allergien und andere Histaminprobleme meistens vorübergehend verschwinden [Maintz et al. 2008, Jarisch 2004]. Die Erhöhung der DAO-Produktion zu Beginn der Schwangerschaft wird von Östrogen reguliert [Liang et al. 2010].
Die komplizierten Wechselwirkungen werden noch nicht genügend verstanden. Ein Mechanismus könnte sein: Für den Abbau von Östrogen wird Vitamin B6 benötigt. Wenn zu viel überschüssiges Östrogen abgebaut werden muss, steht der Diaminoxidase (DAO) nicht mehr genügend Vitamin B6 für den Histaminabbau zur Verfügung. Umgekehrt scheint aber auch der Histaminspiegel den Hormonhaushalt zu beeinflussen. Nebst der DAO sind noch andere Stellen im Histaminstoffwechsel hormonell beeinflusst (z.B. können via Östrogenrezeptoren auf der Membran der Mastzellen diese zur Mediatorfreisetzung angeregt werden).
Schädigung der Darmschleimhaut
Die Diaminoxidase (DAO) wird hauptsächlich in den Zellen der Darmschleimhaut gebildet, um das im Nahrungsbrei enthaltene Histamin abzubauen, damit es nicht in den Körper gelangen kann. Gifte oder Erkrankungen des Verdauungstraktes können die Darmschleimhautzellen so schädigen, dass diese Schutzbarriere gegen Histamin nicht mehr ausreichend funktioniert. Diese Form der Histamin-Intoleranz verschwindet wieder, sobald sich die Darmschleimhaut nach dem Abklingen der Darmschädigung erholt hat.
Zöliakie / Sprue
Die Zöliakie ist eine Kombination aus einer Allergie gegen das in vielen Getreidearten vorhandene Klebereiweiss Gluten (Gluten-Allergie) und einer Autoimmunreaktion des Körpers gegen die Darmschleimhautzellen. Die Schleimhautzotten werden dabei vom Immunsystem zerstört. Dadurch kann die Darmschleimhaut nicht mehr so viel DAO produzieren wie bei einem Gesunden.
Magen-Darminfekte (Gastroenteritis)
Infektionen des Verdauungstraktes nennt man Gastroenteritis, Magen-Darm-Grippe, Brechdurchfall, Happe oder Bauch-Grippe. Möglich sind Infektionen durch verschiedenste Erreger (Viren, Bakterien, Amöben, ...). Je nach Ausmass entzündet sich die Darmschleimhaut und wird mehr oder weniger stark zerstört.
Chronische Darmentzündungen
Auch chronische Darmentzündungen können mit einer verminderten DAO-Aktivität einher gehen. Dabei stellt sich aber die Frage, ob der Darm wegen der verminderten DAO-Aktivität vom Histamin entzündet ist, oder ob umgekehrt eine Entzündung aus anderer Ursache die DAO-Aktivität vermindert.
Vergiftungen
Viele Lebensmittel enthalten von Natur aus, durch unbeabsichtigte Verunreinigungen, durch absichtliches Panschen oder durch Umweltbelastungen Stoffe, die toxisch sind. Akute Vergiftungen wie auch chronische Giftbelastungen stören die Zellfunktionen oder können die Zellen schlimmstenfalls abtöten. Die Darmschleimhaut ist diesen Giften am stärksten ausgesetzt, da sie direkt mit ihnen in Berührung kommt. Die DAO-Produktion der Darmschleimhautzellen kann dabei gestört werden, bis die Zellen regeneriert sind.
Auch die Chemotherapie zur Krebsbekämpfung kann vorübergehend eine Histaminose verursachen [Tsujikawa et al. 1999].
Genvarianten der Diaminoxidase (DAO)
Bereits kennt man mehrere DAO-Genvarianten (umgangssprachlich oft als "Gendefekte" bezeichnet), die nachweislich einen Einfluss auf die DAO-Produktion bzw. auf die DAO-Aktivität haben. Auch hier gilt aber wieder wie bei den DAO-Hemmern: Die verminderte DAO-Aktivität lässt zwar eindeutig den Histaminspiegel ansteigen, aber dies liess sich bisher nicht klar mit der HIT-Symptomatik in Verbindung bringen [Maintz et al. 2011]. Personen mit funktionsmindernden Genvarianten ("Gendefekten") haben gemäss dieser Studie nicht nachweislich häufiger eine Histamin-Intoleranz als Personen mit der häufigsten (="normalen") Genvariante.
Siehe auch:
Abschnitt Diagnose > Gentests.
Beispiele bereits in der Literatur beschriebener Genvarianten der Diaminoxidase (DAO):
rs10156191 Thr16Met
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
Sehr häufig, besonders bei Afrikanern (ca. 60% Allelhäufigkeit), aber auch bei Europäern (ca. 30%), selten bei Asiaten.
"For ABP1 the most relevant polymorphisms are rs10156191 Thr16Met, ..." [García-Martín et al. 2009]
"Diamine oxidase serum activity was significantly associated with seven SNPs within the DAO gene. The minor allele at rs2052129, rs2268999, rs10156191 and rs1049742 increased the risk for a reduced DAO activity ..." [Maintz et al. 2011]
rs1049742 Ser332Phe
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
Häufig bei Europäern und Afrikanern (ca. 5-15% Allelhäufigkeit), sehr selten bei Asiaten.
"For ABP1 the most relevant polymorphisms are rs1049742 Ser332Phe, ..." [García-Martín et al. 2009]
"Diamine oxidase serum activity was significantly associated with seven SNPs within the DAO gene. The minor allele at rs2052129, rs2268999, rs10156191 and rs1049742 increased the risk for a reduced DAO activity whereas showing a moderate protective effect at rs2071514, rs1049748 and rs2071517 in the genotypic (P = 2.1 × 10(-8) , 7.6 × 10(-10) , 8.3 × 10(-10) , 0.009, 0.005, 0.00001, 0.006, respectively) and allelic genetic model (P = 2.5 × 10(-11) , 5.4 × 10(-13) , 8.9 × 10(-13) , 0.00002, 0.006, 0.0003, 0.005, respectively). Reporter gene assays at rs2052129 revealed a lower promoter activity (P = 0.016) of the minor allele. DAO mRNA expression in peripheral blood mononuclear cells of homozygous carriers of the minor allele at rs2052129, rs2268999, rs10156191 was lower (P = 0.002) than homozygous carriers of the major allele." [Maintz et al. 2011]
rs1049793 His645Asp
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
rs45558339 Ile479Met
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
Nur bei Asiaten relevant.
rs35070995 His659Asn
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
Nur bei Afrikanern relevant.
rs2052129
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
rs2268999
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
rs2071514
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
Geringfügig erhöhte DAO-Aktivität
rs1049748
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
Geringfügig erhöhte DAO-Aktivität
rs2071517
NCBI Gendatenbank: Genotyphäufigkeit und Allelhäufigkeit anzeigen
Geringfügig erhöhte DAO-Aktivität
Klinische Relevanz der DAO-Abbaustörung ist umstritten
Lange konnte man sich nicht erklären, weshalb viele Menschen auf verschiedenste Nahrungsmittel, die nichts miteinander zu tun haben, manchmal mit akuten allergieähnlichen Symptomen reagieren, manchmal aber auch nicht. Und dies erst noch, ohne dass eine Allergie nachgewiesen werden könnte [Halpern and Scott 1987]. Einer der ersten vorgeschlagenen und publik gemachten Mechanismen für das beobachtete Syndrom war, dass eine Vergiftung mit Histamin und anderen biogenen Aminen in der Nahrung der Auslöser für die Symptome sein müsse und dass es sich bei diesem Histaminintoleranzsyndrom um eine enzymatische Abbaustörung der Diaminoxidase (DAO) handeln könnte [Wantke, Götz und Jarisch 1993, Wantke, Götz und Jarisch 1993a, Götz 1996, Jarisch 2004]. Der Mechanismus ist plausibel, aber noch nicht zweifelsfrei bewiesen. Daher ist die Existenz der auf einer DAO-Abbaustörung beruhenden Histamin-Intoleranz in der Ärzteschaft noch immer umstritten [Reese et al. 2012]. Es gibt wissenschaftliche Publikationen, die darauf hindeuten, dass die Unterbrechung dieses Abbauweges Symptome verursacht [Maintz et al. 2006, Kiehl und Ionescu 1993, Sattler and Lorenz 1990, Sattler et al. 1989, Sattler et al. 1988] und es gibt andere Studien, die keinen Zusammenhang finden konnten [Töndury et al. 2008, Kofler et al. 2009, Worm et al. 2009, Maintz et al. 2011]. Die meisten Studien stellen zwar bei einer verminderten DAO-Aktivität einen erhöhten Histaminspiegel im Blut fest. Meist gelingt es aber nicht, einen Zusammenhang zwischen dem erhöhten Histaminspiegel und dem Auftreten von Symptomen zu demonstrieren. Hier spielt sicher erschwerend mit, dass in Studien meistens das Auftreten einzelner Symptome beobachtet wurde, welches aber nicht reproduzierbar ist. Anstatt einzelner Symptome müsste man immer die Histaminsymptomatik als Ganzes erfassen, ungeachtet davon, welche Symptome im Einzelfall auftreten oder ausbleiben [Komericki et al. 2010]. Ausserdem bestimmte man in den meisten Studien den Histaminspiegel und die DAO-Menge bzw. DAO-Aktivität im Blut(plasma), während eigentlich die DAO-Aktivität im Darm viel entscheidender ist. Die DAO-Aktivität im Blut lässt aber beim Menschen nicht notwendigerweise Rückschlüsse auf die DAO-Aktivität im Darm zu [Reese et al. 2012, S. 24].
Sicher ist, dass die Symptome der Betroffenen existieren und dass die Histamin-Eliminationsdiät in sehr vielen Fällen zuverlässig funktioniert, um ein erneutes Auftreten der Symptome zu verhindern. Die Seite Histaminose zeigt aber, dass der Histaminstoffwechsel zu kompliziert und die Zahl der möglichen Störungen zu gross ist, um Histaminprobleme alleine auf eine DAO-Abbaustörung zurückführen zu können. Man vermutet denn auch, dass noch weitere körperliche Ursachen und Umweltfaktoren an der Histamin-Unverträglichkeit beteiligt sind [Reese et al. 2012]. Damit wären wir bei einem weiteren Erklärungsversuch für das Fehlen eines eindeutigen Zusammenhangs zwischen Enzymaktivität und HIT-Erkrankung: Vermutlich ist der Körper flexibel genug, um die verminderte Leistung eines Enzyms mit der Regulation anderer Stoffwechselwege bis zu einem gewissen Grad kompensieren zu können. Erst wenn noch weitere Störfaktoren hinzu kommen, dann läuft das Fass irgendwann über.
Bei folgenden weiteren Erkrankungen konnte gezeigt werden, dass die DAO an der Entstehung beteiligt ist:
Der Schweregrad der Colitis Ulcerosa ist abhängig von Genvarianten der DAO, nicht aber von der HNMT [García-Martin et al. 2006].
Einige Autoren zeigen einen Einfluss der DAO-Aktivität auf das atopische Ekzem [Maintz et al. 2006, Kiehl und Ionescu 1993], andere verneinen dies [Worm et al. 2009].
Geführter Rundgang: Weiter zur Seite
Histaminose > HNMT-Abbaustörung
Quellenangaben
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Askar und Treptow 1986 | Ahmed Askar, Hans Treptow: "Biogene Amine in Lebensmitteln. Vorkommen, Bedeutung und Bestimmung", Ulmer Verlag, Ausgabe 1986. ISBN-10: 3800121328, ISBN-13: 978-3800121328. Buchbeschreibung siehe hier. |
G | Zurück zur vorherigen Stelle |
García-Martín et al. 2009 | García-Martín E, Ayuso P, Martínez C, Blanca M, Agúndez JA: "Histamine pharmacogenomics". Pharmacogenomics. 2009 May;10(5):867-83. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19450133 (Übersicht über die Gendefekte (Polymorphismen) im Histaminstoffwechsel und damit verbundene Erkrankungen.) |
García-Martin et al. 2006 | García-Martin E, Mendoza JL, Martínez C, Taxonera C, Urcelay E, Ladero JM, de la Concha EG, Díaz-Rubio M, Agúndez JA.: "Severity of ulcerative colitis is associated with a polymorphism at diamine oxidase gene but not at histamine N-methyltransferase gene". World J Gastroenterol. 2006 Jan 28;12(4):615-20. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16489678 (Der Schweregrad der Colitis Ulcerosa ist abhängig von Genvarianten der DAO, nicht aber von der HNMT.) |
Götz 1996 | Götz M.: "Pseudoallergien sind auf Histamin-Intoleranz zurück zu führen. [Pseudo-allergies are due to histamine intolerance]". Wien Med Wochenschr. 1996;146(15):426-30. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9012205 (Wer auf Alkohol, Medikamente und diverse Lebensmittel reagiert, ohne dass Allergien gefunden werden können, sollte auf HIT untersucht werden. Die DAO ist das einzige Histamin abbauende Enzym, das vorwiegend im Darm aktiv ist. Rotweinunverträglichkeit liefert oft den deutlichsten Hinweis. ) |
H | Zurück zur vorherigen Stelle |
Halpern and Scott 1987 | Halpern GM, Scott JR.: "Non-IgE antibody mediated mechanisms in food allergy.". Ann Allergy. 1987 Jan;58(1):14-27. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3099610 (Unverträglichkeitsreaktionen auf Nahrungsmittel sind nicht immer auf eine IgE-vermittelte Immunreaktion zurück zu führen. Auch ein Enzymmangel oder unspezifische histaminfreisetzung sind mögliche Ursache. Alle guten Beobachter unter den Ärzten werden aufgerufen, ihre Fälle zu dokumentieren und zu Gunsten ihrer weniger erfolgreichen Kollegen zu veröffentlichen. Viele Fragen werden aufgeworfen, die deutlich machen, dass man noch wenig weiss. Als Therapie bleibt nicht viel mehr, als die als Auslöser identifizierten Lebensmittel zu meiden.) |
J | Zurück zur vorherigen Stelle |
Jarisch 2004 | Jarisch, Reinhart: "Histamin-Intoleranz, Histamin-Intoleranz und Seekrankheit", Thieme-Verlag, 2. Auflage, 2004. ISBN 3-13-105382-8 |
K | Zurück zur vorherigen Stelle |
Kiehl und Ionescu 1993 | Kiehl R, Ionescu G.: "Pathological changes in platelet histamine oxidases in atopic eczema." Mediators Inflamm. 1993;2(6):403-6. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2517372 (Bei Patienten mit atopischem Ekzem (AE) sind die Plasmahistaminspiegel erhöht, wenn die DAO-Aktivität oder die MAO-B-Aktivität im mit Blutplättchen angereicherten Plasma vermindert sind. Die wahrscheinlichsten Ursachen für die DAO-Hemmung sind Nikotin, Alkohol, Lebensmittelzusatzstoffe und Umeltschadstoffe/Chemikalien oder vielleicht ein Gendefekt der DAO.) |
Kiehl und Ionescu 1989 | Kiehl R, Ionescu G.: "[Histamine degrading enzymes in atopic eczema]. Histamin abbauende Enzyme bei atopischem Ekzem." Z Hautkr. 1989 Dec 15;64(12):1121-3. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2517372 (Increased plasma histamine levels were associated with significantly lowered diamine and type B monoamine oxidase activities in platelet rich plasma of atopic eczema (AE) patients. The diamine oxidase has almost normal cofactor levels (pyridoxal phosphate and Cu2+) but the cofactor levels for type B monoamine oxidase (flavin adenine dinucleotide and Fe2+) are lowered.) |
Kofler et al. 2009 | H. Kofler, W. Aberer, M. Deibl, Th. Hawranek, G. Klein, N. Reider und N. Fellner: "Diaminoxidase keine diagnostische Hilfe bei Histaminintoleranz", Allergologie, vol. 32, no. 3, pp. 105–109, 2009. http://www.dustri.com/nc/de/deutschsprachige-zeitschriften/mag/allergologie/vol/jahrgang-32-3/issue/maumlrz-1.html (Nur Abstract kostenlos abrufbar) Bestimmung der Diaminoxidase im Blut ist kein zuverlässiger Indikator zur HIT-Diagnose |
Komericki et al. 2010 | Peter Komericki, Georg Klein, Norbert Reider, Thomas Hawranek, Tanja Strimitzer, Roland Lang,Bettina Kranzelbinder, Werner Aberer: "Histamine intolerance: lack of reproducibility of single symptoms by oral provocation with histamine: A randomised, double-blind, placebo-controlled cross-over study", Wien Klin Wochenschr (2010). DOI 10.1007/s00508-010-1506-y. http://pubget.com/paper/21165702, abgerufen am 11.12.2011. Erfolgreicher Wirksamkeitsnachweis von Diaminoxidasepräparaten (DAOSIN). Zudem wurde gezeigt, dass das Auftreten einzelner Symptome nicht reproduzierbar ist. Es ist sinnlos, eine Korrelation zwischen der Histaminbelastung und einem bestimmten Symptom zu suchen. Man sollte in Studien immer die gesamte Palette der histaminvermittelten Symptomatik als Ganzes erfassen. |
L | Zurück zur vorherigen Stelle |
Liang et al. 2010 | Liang XH, Zhao ZA, Deng WB, Tian Z, Lei W, Xu X, Zhang XH, Su RW, Yang ZM: "Estrogen regulates amiloride-binding protein 1 through CCAAT/enhancer-binding protein-beta in mouse uterus during embryo implantation and decidualization.". Endocrinology. 2010 Oct;151(10):5007-16. doi: 10.1210/en.2010-0170. Epub 2010 Jul 28. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20668027 (DAO (=Abp1) wird während der Schwangerschaft verstärkt gebildet, reguliert durch Östrogen: "Although histamine and putrescine are important for embryo implantation and decidualization, excess amount of histamine and putrescine is harmful. [...] Abp1 [...] mainly metabolizes histamine and putrescine. In this study, we first showed that Abp1 is strongly expressed in the decidua on d 5-8 of pregnancy. Abp1 expression is not detected during pseudopregnancy and under delayed implantation but is detected after estrogen activation. Because Abp1 is mainly localized in the decidua and also strongly expressed during in vitro decidualization, Abp1 might play a role during mouse decidualization. The regulation of estrogen on Abp1 is mediated by transcription factor CCAAT/enhancer-binding protein-ß. Abp1 expression is also regulated by cAMP, bone morphogenetic protein 2, and ERK1/2.") |
López Palacios et al. 2009 | López Palacios N, Agúndez JA, Mendoza JL, García-Martín E, Martínez C, Fuentes Ferrer ME, Ladero JM, Taxonera C, Díaz-Rubio M.: "Analysis of a non-synonymous single nucleotide polymorphism of the human diamine oxidase gene (ref. SNP ID: rs1049793) in patients with Crohn's disease.". Scand J Gastroenterol. 2009;44(10):1207-12. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19670078 (Kein Zusammenhang zwischen Morbus Crohn und Genvarianten der DAO.) |
M | Zurück zur vorherigen Stelle |
Maintz et al. 2011 | Maintz L, Yu CF, Rodríguez E, Baurecht H, Bieber T, Illig T, Weidinger S, Novak N.: "Association of single nucleotide polymorphisms in the diamine oxidase gene with diamine oxidase serum activities". Allergy. 2011 Jul;66(7):893-902. doi: 10.1111/j.1398-9995.2011.02548.x. Epub 2011 Apr 13. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21488903 (Diamine oxidase serum activity was significantly associated with seven SNPs within the DAO gene. Diamine oxidase variants were not associated with the HIT phenotype per se, only with DAO activity alone and the subgroup of HIT patients displaying a reduced DAO activity. DAO gene variants strongly influence DAO expression and activity but alone are not sufficient to fully effectuate the potentially associated disease state of HIT, suggesting an interplay of genetic and environmental factors.) |
Maintz et al. 2008 | Maintz L, Schwarzer V, Bieber T, van der Ven K, Novak N.: "Effects of histamine and diamine oxidase activities on pregnancy: a critical review". Hum Reprod Update. 2008 Sep-Oct;14(5):485-95. Epub 2008 May 22. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18499706 (Bei gesunden Frauen ist DAO-Plasmaspiegel während der Schwangerschaft bis zu mehrhundertfach erhöht. "Low activities of the histamine-degrading enzyme DAO might indicate high-risk pregnancies, although high intra- and interindividual variations limit its value as a screening tool.") |
Maintz et al. 2006 | Maintz L, Benfadal S, Allam JP, Hagemann T, Fimmers R, Novak N.: "Evidence for a reduced histamine degradation capacity in a subgroup of patients with atopic eczema". J Allergy Clin Immunol. 2006 May;117(5):1106-12. Epub 2006 Feb 8. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16675339 (Bestimmung der DAO-Aktivität wird empfohlen: Reduced diaminoxidase serum levels leading to occurrence of HIT symptoms like chronic headache, dysmenorrhea, flushing, gastrointestinal symptoms, and intolerance of histamine-rich food and alcohol were significantly more common in patients with atopic eczema (AE) than in controls. Reduction of both symptoms of HIT and Severity Scoring of Atopic Dermatitis could be achieved by a histamine-free diet in the subgroup of patients with AE and low diaminoxidase serum levels. Higher histamine plasma levels combined with a reduced histamine degradation capacity might influence the clinical course of a subgroup of patients with AE. As HIT emerges in a subgroup of patients with AE, a detailed anamnestic evaluation of food intolerance and HIT symptoms complemented by an allergological screening for food allergy, a diet diary, and, in confirmed suspicion of HIT, measurement of diaminoxidase activity and a histamine-free diet should be undertaken.) |
McGrath et al. 2009 | McGrath AP, Hilmer KM, Collyer CA, Shepard EM, Elmore BO, Brown DE, Dooley DM, Guss JM.: "Structure and inhibition of human diamine oxidase". Biochemistry. 2009 Oct 20;48(41):9810-22. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19764817 (Struktur und Hemmstoffe der DAO.) |
R | Zurück zur vorherigen Stelle |
Reese et al. 2012 | Imke Reese, Barbara Ballmer-Weber, Kirsten Beyer, Stephan Erdmann, Thomas Fuchs, Jörg Kleinetebbe, Ludger Klimek, Ute Lepp, Margot Henzgen, Bodo Niggemann, Joachim Saloga, Christiane Schäfer, Thomas Werfel, Torsten Zuberbier, Margitta Worm: "Vorgehen bei Verdacht auf Unverträglichkeit gegenüber oral aufgenommenem Histamin. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI), der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) und des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA)". AWMF 2012 http://dgaki.de/wp-content/uploads/2010/05/Leitlinie_Histaminunverträglichkeit2012.pdf (177 kb). http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-030l_S1_Histaminunverträglichkeit_2012.pdf (177 kb). (Leitlinie zur Diagnose des oralen Histaminsyndroms. Konsensusdokument.) |
S | Zurück zur vorherigen Stelle |
Sattler and Lorenz 1990 | Sattler J, Lorenz W.: "Intestinal diamine oxidases and enteral-induced histaminosis: studies on three prognostic variables in an epidemiological model.". J Neural Transm Suppl. 1990;32:291-314. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2128501 (Zahlreiche Medikamentenwirkstoffe hemmen die DAO von Mensch und Schwein. Am Schwein wurde gezeigt, dass die intravenöse Injektion von Histamin den Histaminspiegel im Plasma ansteigen lässt und auch zu klinischen Symptomen führt.) |
Sattler et al. 1989 | Sattler J, Lorenz W, Kubo K, Schmal A, Sauer S, Lüben L.: "Food-induced histaminosis under diamine oxidase (DAO) blockade in pigs: further evidence of the key role of elevated plasma histamine levels as demonstrated by successful prophylaxis with antihistamines". J Pharmacol Sci. 2006 May;101(1):24-30. Epub 2006 Apr 28. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2568741 (Im Tierversuch wurden Schweine, deren DAO man blockiert hatte, mit 60 mg Histamin gefüttert. Dies führte zu schweren Symptomen bis hin zum Tod. Eine zweite Gruppe von Schweinen erhielt zusätzlich zum Histamin und DAO-Blocker noch ein H1-Antihistaminikum und war dadurch trotz massiv erhöhten Plasmahistaminspiegeln recht gut vor dem Histamin geschützt.) |
Sattler et al. 1988 | Sattler J, Häfner D, Klotter HJ, Lorenz W, Wagner PK.: "Food-induced histaminosis as an epidemiological problem: plasma histamine elevation and haemodynamic alterations after oral histamine administration and blockade of diamine oxidase (DAO).". Agents Actions. 1988 Apr;23(3-4):361-5. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3134804 (Im Tierversuch wurden Schweine, deren DAO man blockiert hatte, mit 60 mg Histamin gefüttert. Dies führte zu schweren Symptomen bis hin zum Tod, während es der Kontrollgruppe ohne DAO-Blocker besser erging. Damit wurde gezeigt, dass die Aufnahme von Histamin aus der Nahrung klinisch relevant ist.) |
T | Zurück zur vorherigen Stelle |
Töndury et al. 2008 | Töndury, B; Wüthrich, B; Schmid-Grendelmeier, P; Seifert, B; Ballmer-Weber, B: "Histaminintoleranz : Wie sinnvoll ist die Bestimmung der Diaminoxidase-Aktivität im Serum in der alltäglichen klinischen Praxis?", Allergologie, 31(8):350-356. 2008. https://www.zora.uzh.ch/5336/ |
Tsujikawa et al. 1999 | Tsujikawa T, Uda K, Ihara T, Inoue T, Andoh A, Fujiyama Y, Bamba T.: "Changes in serum diamine oxidase activity during chemotherapy in patients with hematological malignancies". Cancer Lett. 1999 Dec 1;147(1-2):195-8. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19197542 (Serum DAO could be used as an indicator of mucosal injury during chemotherapy.) |
W | Zurück zur vorherigen Stelle |
Worm et al. 2009 | Worm M, Fiedler EM, Dölle S, Schink T, Hemmer W, Jarisch R, Zuberbier T.: "Exogenous histamine aggravates eczema in a subgroup of patients with atopic dermatitis". Acta Derm Venereol. 2009;89(1):52-6. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19197542 (Twelve of 36 patients with atopic dermatitis showed a significant improvement of the SCORAD after one week of the diet. After provocation tests 11 of 36 showed aggravation of eczema. Plasma histamine was significantly higher in patients with atopic dermatitis compared with controls, whereas diamine oxidase activity was similar in both groups. Our data indicate that ingestion of moderate or high amounts of histamine-hydrochloride may aggravate eczema in a subgroup of patients with atopic dermatitis. Plasma histamine and diamine oxidase activity were not associated with the clinical response to histamine.) |
Wantke, Götz und Jarisch 1993 | Wantke F, Götz M, Jarisch R.: "Histamine-free diet: treatment of choice for histamine-induced food intolerance and supporting treatment for chronic headaches". Clin Exp Allergy. 1993 Dec;23(12):982-5. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10779289 (Histamine-induced food intolerance is not IgE-mediated. Food rich in histamine or red wine may cause allergy-like symptoms such as sneezing, flush, skin itching, diarrhoea and even shortness of breath. The suspected reason is a diminished histamine degradation based on a deficiency of diamine oxidase. As diamine oxidase cannot be supplemented, a histamine-free diet was implemented to reduce histamine intake. After eating histamine-rich food symptoms were reproducible and could be eliminated by anti-histamines in most patients. These data indicate the role of histamine in food and wine intolerance and that histamine-rich food causes a worsening of symptoms in patients suffering from chronic headaches. Results obtained support the hypothesis of a deficiency of diamine oxidase in patients with intolerance to food or wine.) |
Wantke, Götz und Jarisch 1993a | Wantke F, Götz M, Jarisch R.: "Die histaminfreie Diät. [The histamine-free diet]". Hautarzt. 1993 Aug;44(8):512-6. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8376104 (Food intolerance is not IgE-mediated but caused by histamine. A diminished histamine degradation based on a deficiency of diaminoxidase is suspected to be the reason. Histamine plays a major part in food and wine intolerance. Histamine in food causes worsening of symptoms in atopics and patients suffering from headache.) |