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HNMT-Abbaustörung ("zelluläre Histaminose")

Symbolbild Neuron


Seitenübersicht:

  • Zusammenfassung
  • Zwei Abbauwege für Histamin
  • Ursachen verminderter HNMT-Aktivität
    • Genetische Variationen
    • Chemische Umwelt­einflüsse
  • Auswirkungen
    • Aufgabenverteilung zwischen DAO und HNMT: Wer arbeitet wo?
      • Unterschiedliche Organe betroffen
      • Innen statt aussen
      • Fehlende Redundanz
    • Zeitlicher Verlauf: chronisch oder akut?
    • "Entgleisung" des Histamin­stoff­wech­sels
  • Therapie

Zusammenfassung:

Die Enzymaktivität der Histamin-N-Methyl­trans­ferase (HNMT) kann sowohl vorüber­gehend durch äussere chemische Einflüsse (z.B. bestimmte Medika­menten­wirk­stoffe) wie auch dauerhaft aus genetischen Gründen beeinträchtigt sein. Funktions­vermindernde HNMT-Gen­varianten kommen in der Bevölkerung sehr häufig vor. Verschiedene Studien gelangen zu widers­prüchlichen Resultaten bezüglich der klinischen Relevanz von HNMT-Gen­defekten. Bisher ist nicht belegt, dass eine HNMT-Abbau­störung alleine zu einer ausgeprägten Histaminose führen kann. Es ist aber denkbar, dass sich eine HNMT-Abbau­störung bei gleichzeitigem Vorliegen einer anderen, Histamin freiset­zenden Störung, verstärkend vor allem auf chronische Histamin­erkrankungen auswirken könnte. Auch Folge­erkran­kungen könnten begünstigt werden

Zwei Abbauwege für Histamin

Wie auf der Seite Histaminose erklärt wurde, werden viele verschiedene Einflüsse diskutiert, die zur Ausprä­gung von Histamin­symptomen beitragen können. Dazu gehören auch enzyma­tische Abbau­störungen. Die Histamin-Intoleranz wird definiert als eine Abbau­störung der Diamin­oxidase (DAO). Nebst der DAO ist die Histamin-N-Methyl­transfe­rase (HNMT) der zweite wichtige Abbau­weg für Histamin [Schwartz et al. 1991; Bielen­berg 2005]. Dass auch die Beein­trächti­gung dieses zweiten Haupt­abbau­weges krankheits­relevante Auswir­kungen haben müsste [Maintz and Novak 2007; Jarisch 2004 (S. 79-80)], ist eine logische Schluss­folgerung, die aber noch nicht ausreichend belegt ist und daher nur vermutet werden kann. Auf dieser Seite versuchen wir zu beschreiben, was mut­masslich passiert, wenn dieser Abbau­weg über die HNMT (mit)beein­trächtigt ist.

Ursachen verminderter HNMT-Akti­vi­tät

Die wichtigsten Stör­fakto­ren der HNMT sind vermutlich:

  • Genetische Variationen
  • Chemische Umwelt­einflüs­se

Genetische Variationen

Genetische Studien haben gezeigt, dass von den abweichenden Gen­varianten der HNMT (="Gen­defekte") zwei Formen weit verbreitet sind. Minde­stens eine dieser häufigen Varianten ist bereits als funktions­mindernd bekannt [Preuss et al. 1998; Chen et al. 2003; Kim et al. 2009; Rutherford et al. 2008] und konnte mit Erkran­kungen wie Asthma und atopi­scher Dermatitis in Verbin­dung gebracht werden [Lee 2012; Chung et al. 2011; Szczepankiewicz et al. 2010; Kennedy et al. 2008]. Der Poly­morphis­mus "rs1801105, C314T, Thr105Ile" mit rund 30 % bis 50 % Aktivitäts­minderung wurde bisher in 13 % der unter­suchten Personen gefunden (Allel­häufi­gkeit: 7 %). Nicht alle Studien gelangen aber zum gleichen Schluss bezüglich der klinischen Rele­vanz von HNMT-"Gen­defekten" [siehe Links > Fach­publi­kationen > Erkran­kungen und Links > Fach­publi­kationen > HNMT]. So einfach ist es nun mal nicht, dass man sagen könnte, dass alle Träger einer funktions­verminderten Gen­variante krank sind, und die anderen gesund, denn unsere Körper­funktionen werden noch von 25'000 anderen Genen und von Umwelt­einflüssen mitbe­einflusst und von einem undurch­schaubar komplexen Zusam­men­spiel unzähliger Regel­mecha­nismen reguliert.

Bisher konnte noch keine Studie zeigen, dass eine funktions­verminderte HNMT alleine ausreicht, um eine ausgeprägte Histami­nose zu verursachen. Denkbar ist aber, dass eine verminderte HNMT-Aktivität in Kombi­nation mit anderen Ursachen den Schwere­grad einer Histaminose verstärken könnte. Generell ist es in der Biologie meist so, dass auf Grund der natürlichen Selektion diejenigen Gen­varianten, welche für das Indivi­duum einen grossen Nach­teil bedeuten, sehr viel seltener vorkom­men als Gen­varianten ohne schwer­wiegende Auswir­kungen. Man kann daher vermuten, dass diese beiden häufigsten abwei­chenden Gen­varianten alleine noch keine gravie­renden Auswir­kungen haben, auch wenn sie theoretisch zu einem etwas höheren Histamin­spiegel führen müssten. Weitere, sehr viel seltenere Gen­varianten der HNMT wurden bereits gefunden. Ob diese allenfalls zu einer deutlich stärkeren Funktions­minderung führen und schwer­wiegen­dere Folgen haben, ist noch uner­forscht.

Chemische Umwelteinflüs­se

Enzyme sind meist sehr empfind­liche Bio­mole­küle. Die HNMT kommt im Innern der Zellen vor. In dieser kontrol­lierten, regulierten Umge­bung ist die HNMT besser vor äusseren chemi­schen Einflüs­sen geschützt als die DAO, welche von den Zellen nach aussen ausge­schieden wird und den im Darm vorkom­menden Stoffen schutzlos ausge­setzt ist. Dennoch wird auch die HNMT nachweis­lich von Fremd­stoffen beein­flusst. Einige Medikamenten­wirkstoffe sind bereits als HNMT-Blocker bekannt. Folgende starke HNMT-Inhibitoren wurden darauf untersucht, auf welche Weise sie den Histamin­abbau blockieren: Diphen­hydramine (ein H1-Anti­histamini­kum!!!), Amo­diaquine, Metoprine, Tacrine. Alle blockieren die Histamin-Bindungs­stelle des Enzyms, so dass kein Histamin mehr zum aktiven Zentrum der HNMT gelangen kann. [Horton et al. 2005]

Theoretisch sind noch weitere chemische Stör­einflüsse denkbar. Z.B. bestimmte Umwelt­schadstoffe mit der Eigenschaft, entweder direkt die HNMT zu blockieren, oder z.B. über eine hormonaktive Schad­stoff­wirkung indirekt in die Regulation des HNMT-Enzyms einzugreifen. Hierzu ist uns aber noch nichts bekannt.

Auswirkungen

Ob und wie stark Histamin­symptome durch eine Funktions­minderung der HNMT verursacht oder verstärkt werden können, ist noch nicht ausreichend geklärt.

Aufgaben­verteilung zwischen DAO und HNMT: Wer arbeitet wo?

Unterschiedliche Organe betroffen

Die meisten Zellen produzieren sowohl DAO wie auch HNMT. Allerdings unterscheiden sich die Mengen je nach Organ bzw. Zelltyp beträchtlich. Im Zentral­nerven­system (ZNS), in der Bronchial­schleimhaut und in der Haut ist die HNMT der Haupt­abbau­weg [Kennedy et al. 2008]. Bei einer Funktions­minderung der HNMT sind deshalb diese Organe, insbesondere das Gehirn, tendenziell besonders stark betroffen. (Hierbei sollte auch bedacht werden, dass in diesen Organen auch besonders viele Mast­zellen vorhanden sind. Mastzell­erkrankungen müssen deshalb ebenfalls als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn sich die Symptome vor allem in diesen Organen mani­festie­ren.)

Histamin hat im Körper unter anderem auch die Funktion eines Neuro­transmit­ters. Nebst zahlreichen anderen Vor­gängen steuert es z.B. als "Wach­macher" den Schlaf-Wach-Rhyth­mus [Rozov et al. 2014]. In den Zellen des zentralen Nerven­systems (ZNS) läuft der Abbau von Histamin aus­schliess­lich über die HNMT. DAO kommt dort nicht vor [Aktories et al. 2008]. Weil also im Gehirn die HNMT der einzige verfügbare Abbau­weg ist, stehen bei einer Funktions­minderung der HNMT folglich die neuro­logi­schen Symptome im Vorder­grund. Bei einer Funktions­minderung der DAO werden hingegen nach dieser Theorie kaum Auswir­kungen auf das ZNS erwartet.

Innen statt aussen

Die DAO ist ein exkretori­sches (=nach aussen abge­ge­benes) Enzym, das haupt­sächlich von den Darm­schleim­haut­zellen produziert und ausge­schieden wird. Es baut bereits ausserhalb der Körper­zellen das Histamin im Nahrungs­brei ab, um zu verhindern, dass es in zu grossen Mengen in den Körper gelangt. Die HNMT hingegen ist im Innern der Körper­zellen, besonders in der Leber und der Niere (Ent­giftungs­organe), mass­geblich am Histamin­abbau beteiligt [Kitanaka et al. 2002].

Fehlende Redundanz

Wegen der oben geschilderten räumlichen und funktio­nellen Tren­nung (in unter­schiedli­chen Organen gebildet, inner- / aus­ser­halb der Zellen) kann beim Ausfall eines dieser Enzyme vermutlich kein anderes dessen Funktion voll­umfäng­lich übernehmen.

Zeitlicher Verlauf: chronisch oder akut?

Für das unschädlich machen des während Mahl­zeiten schub­weise von aussen kom­men­den Histamins, bevor es in den Körper gelangt, ist haupt­sächlich die DAO zuständig. Das funktio­niert grund­sätzlich auch ohne die HNMT, die nur denjenigen Anteil abbauen müsste, der trotz DAO in den Körper gelangt. Wir gehen deshalb davon aus, dass eine vermin­derte HNMT-Enzym­akti­vität nicht das gleiche Krank­heits­bild verursacht wie eine verminderte DAO-Aktivität (akute Histamin­symptome nach histamin­reichen Mahl­zeiten). Ein Ausfall der HNMT hätte statt­dessen vermutlich eher Auswir­kun­gen auf den Abbau des im Körper vergleichs­weise konstant anfal­lenden oder von Libera­toren frei­ge­setz­ten körper­eigenen Histamins. Auf Grund dieser theoreti­schen Überle­gungen würden wir daher erwarten, dass bei der HNMT-Abbau­störung eher ständig ein chronisch leicht erhöhter Histamin­spiegel auftritt. Beson­ders in Fällen, wo aus Mast­zellen unge­wöhn­lich viel Histamin freige­setzt wird, könnte eine HNMT-Abbau­störung den Schwere­grad zusätzlich erhöhen, weil der Histamin­spiegel höher ansteigt und länger erhöht bleibt, als mit einer normal arbei­ten­den HNMT. Chroni­sche Formen von Histaminose beobachten wir sehr häufig. Uns sind viele Betrof­fene bekannt, bei denen sich der Zustand bei Ernäh­rungs­fehlern nur langsam (nach Stunden oder Tagen) ver­schlech­tert, und die Symptome beim Meiden der Aus­löser erst nach Tagen wieder langsam ab­klingen (siehe Abbildung). Ganz anders also als bei der DAO-Abbau­störung, wo nach histamin­reichen Mahl­zeiten innert Minuten akute Symptome auftreten und auch schnell wieder abklingen. Ob diese chronische Verlaufs­form aber etwas mit der HNMT zu tun hat, wissen wir noch nicht. Eine Dauer­aktivierung von Mast­zellen auf Grund eines Mastzell­aktivierungs­syndroms (MCAS) oder einer anderen Mast­zell­erkran­kung scheint uns derzeit die bes­sere und weniger umstrit­tene Erklärung für das Phäno­men zu sein.

"Entgleisung" des Histamin­stoff­wech­sels

Noch komplizierter wird die Sache durch einen weiteren Effekt: Wenn im Körper der Histamin­spiegel zu sehr ansteigt (beispiels­weise weil die DAO-Darm­barriere gegen Histamin auf Grund von Substrat­hemmung zusammen­gebrochen ist), entstehen beim Abbau von Histamin durch die HNMT grosse Mengen von Histamin-Abbau­produkten, welche die Aktivität der HNMT hemmen. Auf diese Weise kann die gesamte Histamin­abbau­kapazität des Körpers für eine Weile regelrecht zum Erliegen kommen, bis sich die Lage irgend­wann sehr langsam wieder normalisiert. Prof. Jarisch spricht von einer "Ent­gleisung" des Histamin­stoff­wechsels [Jarisch 2004 (S. 6)]. Unaufge­klärte Betrof­fene, die noch keine Diät einhalten, erwischen immer wieder mal eine Mahl­zeit mit sehr hoher Histamin­belastung. Sie durch­leben deshalb vielleicht zyklische Phasen, wo es ihnen tage- oder wochen­lang relativ gut geht, und dazwi­schen Phasen mit einer Abbau­blockade, wo die Symptome über längere Zeit sehr intensiv sind. Zyklische Schübe beobachtet man aber auch in der Anfangs­phase von Masto­zytose und anderen Mastzell­erkrankungen. Ob aus diesem oder aus anderen Gründen, ist nicht bekannt.

Therapie

  • Bekannte HNMT-Blocker meiden (z.B. bestimmte Medika­menten­wirkstoffe wie Diphen­hydramine)
  • Welche Stoffe die HNMT blockieren, ist noch nicht abschlies­send bekannt. Deshalb bei weiteren Medika­menten, Nahrungs­ergänzungs­mitteln, Genus­smitteln etc. ausprobieren, ob Weglas­sen eine Bes­serung bringt.
  • Histamin, Libera­toren und Enzym­blocker meiden (Elimi­nati­ons­diät)
  • Wenn nötig medika­mentöse Unter­stüt­zung (SIGHI Medika­menten­führer), insbe­sondere beim Verdacht, dass gleich­zeitig eine Mastzell­erkrankung bestehen könnte.
  • Laut Fach­infor­mation der Feni­allerg® Dragées von Novartis (Deutsch­land: Fenistil®) soll der Wirk­stoff Dimetinden in niedrigen Konzen­tratio­nen die HNMT stimu­lieren und so den Histamin­abbau verbes­sern.

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Quellenangaben

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AZurück zur vorherigen Stelle
Aktories 2008Klaus Aktories, Wolfgang Forth, Ulrich Förster­mann, Franz Hofmann: "Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie". Elsevier, Urban & Fischer, 2008. 1189 Seiten.
BZurück zur vorherigen Stelle
Bielenberg 2005Bielenberg, Jens: "Korrelate einer schadstoffinduzierten Veränderung des Histaminstoffwechsels? Die Allergie-Hypothese". Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ Aktuell (Ausgabe 15/2005), Hauptartikel 15/2005. Anschrift des Autors: Apotheker Jens Bielenberg, Raphael-Apotheke, D-25364 Westerhorn, Bahnhofstr. 53
Der Artikel ist inzwischen online nicht mehr auffindbar. Ein sehr ähnlicher Text desselben Autors ist hier abrufbar:
Bielenberg, Jens: "Die Allergie-Hypothese – Fakt oder Fiktion? Allergien - Korrelate einer schadstoffinduzierten Veränderung des Histaminstoffwechsels?". Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 46, 11 (2005).https://www.yumpu.com/de/document/view/6248824/die-allergie-hypothese-fakt-oder-fiktion-zentralverband-der-
(Interessanter Artikel über mögliche Ursachen von Allergien, Störfaktoren im Histaminstoffwechsel, Abbaumechanismen von Histamin, Ascorbate (Vitamin C), Umweltschadstoffe, Schilddrüsenerkrankungen)
Brown et al. 1959Brown, Donald D.; Tomchick, Robert; Axelrod, Julius: "The Distribution and Properties of a Histamine-methylating Enzyme". The Journal of Biological Chemistry, 234, 2948-2950. 1. November 1959.
http://www.jbc.org/content/­234/11/­2948.long
(Erstnachweis der Histamin-N-Methyltransferase bereits im Jahre 1959 publiziert!)
CZurück zur vorherigen Stelle
Chen et al. 2003Chen GL, Wang W, Xu ZH, Zhu B, Wang LS, Zhou G, Wang D, Zhou HH: "Genotype-phenotype correlation for histamine N-methyl­transferase in a Chinese Han population". Clinica Chimica Acta. 2003 Aug;334(1-2):179-83.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/12867290
(Bei 28 von 247 untersuchten Han-Chinesen (11%) wurde die Genvariante C314T des HNMT-Gens gefunden. Alle heterozygoten Träger der C314T-Variante (d.h. vom einen Elternteil wurde die "normale" Genvariante und vom anderen Elternteil die C314T-Variante geerbt) zeigten eine verringerte HNMT-Aktivität, die im Schnitt 34% tiefer lag als bei den Personen mit der "normalen" Genvariante (623.1+/-136.0 vs. 944.8+/-249.3 U/ml). Träger der C314T-Variante haben folglich eine verringerte HNMT-Aktivität. Die Enzymaktivität variierte aber zwischen den einzelnen Individuen um das 5.5-fache und bei Männern war die HNMT-Aktivität höher als bei Frauen. Die Autoren vermuten daher noch weitere unbekannte genetische oder epigenetische Faktoren, welche die HNMT-Aktivität beein­flussen.)
Chung et al. 2011Chung BY, Cho SI, Ahn IS, Lee HB, Kim HO, Park CW, Lee CH.: "Treatment of Atopic Dermatitis with a Low-histamine Diet.". Ann Dermatol. 2011 Sep;23 Suppl 1:S91-5. Epub 2011 Sep 30.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/22028584
(Eine histaminarme, ausgewogene Ernährung könnte hilfreich sein bei Patienten mit atopischer Dermatitis mit Symptomen, die einer Histamin-Intoleranz ähnlich sind, und bei denen sich die Symptome bei histamin­reicher Kost verschlechtern, während gleichzeitig Allergie­tests negativ ausfallen.)
GZurück zur vorherigen Stelle
García-Martín et al. 2009García-Martín E, Ayuso P, Martínez C, Blanca M, Agúndez JA: "Histamine pharmacogenomics". Pharmaco­genomics. 2009 May;10(5):867-83.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/19450133
(Übersicht über die Gendefekte (Poly­morphismen) im Histamin­stoffwechsel und damit verbundene Erkrankungen.)
HZurück zur vorherigen Stelle
Horton et al. 2005Horton JR, Sawada K, Nishibori M, Cheng X.: "Structural basis for inhibition of histamine N-methyltransferase by diverse drugs.". J Mol Biol. 2005 Oct 21;353(2):334-44.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/16168438
(Medikamentenwirkstoffe als HNMT-Blocker: Folgende Stoffe, von denen bekannt ist, dass sie starke HNMT-Inhibitoren sind, wurden darauf hin untersucht, auf welche Weise sie den Histamin­abbau blockieren: Diphen­hydramine (ein H1-Anti­histaminikum!), Amodiaquine, Metoprine, Tacrine. Alle blockieren die Histamin-Bindungs­stelle des Enzyms, so dass kein Histamin mehr zum aktiven Zentrum der HNMT gelangen kann.)
Jarisch 2004Jarisch, Reinhart: "Histamin-Intoleranz, Histamin-Intoleranz und Seekrankheit", Thieme-Verlag, 2. Auflage, 2004. ISBN 3-13-105382-8
KZurück zur vorherigen Stelle
Kennedy et al. 2008Kennedy, Mary Jayne et al. 2008: "Association of the Histamine N-methyl­transferase C314T (Thr105Ile) Polymorphism with Atopic Dermatitis in Caucasian Children." Pharmaco­therapy. 2008 December ; 28(12): 1495–1501. doi:10.1592/phco.28.12.1495.
www.ncbi.nlm.nih.gov/­pmc/­articles/­PMC2642612/pdf/­nihms88562.pdf/­?tool=pmcentrez
Kim et al. 2009Kim SH, Kang YM, Kim SH, Cho BY, Ye YM, Hur GY, Park HS.: "Histamine N-methyl­transferase 939A>G poly­morphism affects mRNA stability in patients with acetyl­salicylic acid-intolerant chronic urticaria.". Allergy. 2009 Feb;64(2):213-21.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/19178400
(Der HNMT 939A>G Polymorphismus verringert die Enzymaktivität der HNMT, indem er die Stabilität der HNMT mRNA beeinträchtigt. Das führt zu einem höheren Histamin­spiegel und trägt zur Entstehung von chronischer Dermatitis mit Acetylsalicylsäure-Unverträglichkeit bei.)
Kitanaka et al. 2002Kitanaka, Junichi et al. 2002: "Expression of diamine oxidase (histaminase) in guinea-pig tissues." European Journal of Pharmacology, Volume 437, Issue 3, 22 February 2002, Pages 179-185.
http://dx.doi.org/10.1016/­S0014-2999(02)01302-X
Knies 2005Knies, Konstanze: "Untersuchungen zur Histamin­konzen­tration im Plasma als Stressindikator bei Hunden". Inaugural Dissertation aus dem Institut für Tierschutz, Verhaltens­kunde und Tier­hygiene der tierärztlichen Fakultät der Ludwigs-Maximilians-Universität München, 2005
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/­3960/
LZurück zur vorherigen Stelle
Lee HS et al. 2012Lee HS, Kim SH, Kim KW, Baek JY, Park HS, Lee KE, Hong JY, Kim MN, Heo WI, Sohn MH, Kim KE.: "Involvement of human histamine N-methyl­transferase gene poly­morphisms in susceptibility to atopic dermatitis in korean children.". Allergy Asthma Immunol Res. 2012 Jan;4(1):31-6. Epub 2011 Nov 10.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/22211168
(Gendefekte (Polymorphismen) der HNMT beeinflussen die Anfälligkeit auf atopische Dermatitis bei den untersuchten koreanischen Kindern.)
MZurück zur vorherigen Stelle
Maintz and Novak 2007 Maintz L, Novak N.: "Histamine and histamine intolerance.", Am J Clin Nutr. 2007 May;85(5):1185-96. Department of Dermatology, University of Bonn, Bonn, Germany.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/17490952)
OZurück zur vorherigen Stelle
Ogasawara et al. 2006Masahito Ogasawara, Kohei Yamauchi, Yoh-ichi Satoh, Ryoichi Yamaji, Kenichi Inui, Johan W. Jonker, Alfred H. Schinkel and Kazutaka Maeyama: "Recent Advances in Molecular Pharmaco­logy of the Histamine Systems: Organic Cation Transporters as a Histamine Transporter and Histamine Metabolism". Journal of Pharmacological Sciences, Vol. 101 (2006), No. 1 pp.24-30.
http://www.jstage.jst.go.jp/­article/jphs/101/1/101_24/_article
(Beschreibung von Transport­mecha­nismen, die erklären, wie Histamin ins Innere der Zellen gelangen kann, obwohl es die Zell­membran nicht ohne weiteres passieren kann. Abbau von HNMT erfolgt im Cyto­plasma durch HNMT, besonders in Bronchien, Nieren, Hirn.)
PZurück zur vorherigen Stelle
Palada V, Terziæ J, Mazzulli J et al. 2011García-Martín E, Ayuso P, Martínez C, Blanca M, Agúndez JA: "Histamine N-methyl­transferase Thr105Ile poly­morphism is associated with Parkinson's disease.". Neurobiol Aging. 2011 Jul 25.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/21794955
(Eine verringerte HNMT-Aktivität spielt eine Rolle bei der Entwicklung der Parkinson-Krankheit.)
Pang et al. 2001Pang YP, Zheng XE, Weinshilboum RM.: "Theoretical 3D model of histamine N-methyltransferase: insights into the effects of a genetic polymorphism on enzymatic activity and thermal stability". Biochem Biophys Res Commun. 2001 Sep 14;287(1):204-8.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/11549275
(Molekulare Struktur und Funktion der HNMT. Vergleich mit der Genvariante Thr105Ile. Mit Modell­rechnungen versuchte man die noch unbekannte dreidimen­sionale Struktur der Histamin-N-Methyl­transferase (HNMT) vorher­zu­sagen. Man fand, dass die von der Gen­variante HNMT Thr105Ile verursachte Änderung in der Protein­struktur des HNMT-Enzyms weit weg vom aktiven Zentrum liegt und deshalb wahr­scheinlich keinen Einfluss auf die funktions­fähigkeit des Enzyms hat. Der Defekt führt aber dazu, dass die Struktur des Enzyms instabil wird. Die bei der Genvariante Thr105Ile beobachtete verminderte Enzym­aktivität ist folglich darauf zurück zu führen, dass das Enzym zu früh zerfällt und daher in kleinerer Menge verfügbar ist.)
Preuss et al. 1998Preuss CV, Wood TC, Szumlanski CL, Raftogianis RB, Otterness DM, Girard B, Scott MC, Weinshilboum RM: "Human histamine N-methyl­transferase pharmaco­genetics: common genetic polymorphisms that alter activity". Molecular Pharmacology April 1, 1998 vol. 53 no. 4 708-717.
http://molpharm.aspetjournals.org/­content/53/4/708.long
(Verschiedene Genvarianten der Histamin-N-Methyl­transferase mit unter­schiedlicher Enzym­aktivität)
PharmGKBPharmaco­genomics Knowlege Base: "HNMT, histamine N-methyltransferase". Online-Datenbank
http://www.pharmgkb.org/do/­serve?objId=PA190#tabview=tab4
(Das Gen wird mit folgenden Krankheiten in Verbindung gebracht: Asthma, Hypersensitivität, Neoplasie (=Schwellung bei Entzündung, z.B. Ödem), saisonale allergische Rhinitis. Zudem ist eine unüberprüfte Liste mit Publikationen verfügbar, die das Gen im Zusammenhang mit weiteren Krankheiten nennen.)
RZurück zur vorherigen Stelle
Rozov et al. 2014Rozov SV, Zant JC, Karlstedt K, Porkka-Heiskanen T, Panula P.: "Periodic properties of the histaminergic system of the mouse brain." Eur J Neurosci. 2014 Jan;39(2):218-28. doi: 10.1111/ejn.12397. Epub 2013 Nov 6. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/24438489
Rutherford et al. 2008Rutherford K, Parson WW, Daggett V.: "The histamine N-methyltransferase T105I polymorphism affects active site structure and dynamics.". Biochemistry. 2008 Jan 22;47(3):893-901. Epub 2007 Dec 23.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/18154359
(Siehe auch Rutherford and Daggett 2010.)
SZurück zur vorherigen Stelle
Sattler et al. 1988Sattler J, Häfner D, Klotter HJ, Lorenz W, Wagner PK.: "Food-induced histaminosis as an epidemiological problem: plasma histamine elevation and haemodynamic alterations after oral histamine administration and blockade of diamine oxidase (DAO)." Agents Actions. 1988 Apr;23(3-4):361-5.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/3134804
(Schweine, bei denen spezifisch die DAO blockiert wurde, erlitten schwere bis tödliche Histamin­vergiftungen, während die Kontrollgruppe unbehelligt blieb und keinen erhöhten Histamin­spiegel im Plasma aufwies.)
Sattler et al. 1989Sattler J, Lorenz W, Kubo K, Schmal A, Sauer S, Lüben L.: "Food-induced histaminosis under diamine oxidase (DAO) blockade in pigs: further evidence of the key role of elevated plasma histamine levels as demonstrated by successful prophylaxis with antihistamines." Agents Actions. 1989 Apr;27(1-2):212-4.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/2568741
(Schweine, bei denen spezifisch die DAO blockiert wurde, erlitten schwere bis tödliche Histamin­vergiftungen. Die Gabe von Anti­histaminika zeigte jedoch eine schützende Wirkung.)
Szczepankiewicz et al. 2010Szczepankiewicz A, Brêborowicz A, Sobkowiak P, Popiel A.: "Poly­morphisms of two histamine-metabolizing enzymes genes and childhood allergic asthma: a case control study.". Clin Mol Allergy. 2010 Nov 1;8:14.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/21040557
(Übersicht über die Gendefekte (Poly­morphismen) im Histamin­stoffwechsel und damit verbundene Erkran­kungen.)
Schwartz et al. 1991Schwartz J.-C., Arrang J.-M., Garbarg M., Pollard H. & Ruat M. 1991: "Histaminergic trans­mission in the mam­malian brain." Physiol. Rev. 71, 1–51.
www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/1846044?dopt=Abstract
WZurück zur vorherigen Stelle
Walther 2007Walther, D.J.: "Protein-Mono­aminylierung: Neu erkannte Funktionen mono­aminerger Hormone", Jahrbuch 2007, Max-Planck-Institut für mole­kulare Genetik.
www.mpg.de/463476/­forschungsSchwerpunkt1






^   Aktualisiert am 10.05.2020  |  © Copyright by SIGHI
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